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| Pressemitteilung

Wasserstoffhafen Geesthacht

Länderübergreifende Unterstützung für das Projekt „Wasserstoffhafen Geesthacht“

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation Michael Westhagemann haben sich im Geesthachter Rathaus über die Pläne der Elbestadt informiert, ihre Stellung als Standort grüner Energie weiter auszubauen – und sie positiv bewertet.

Wasserstoffhafen Geesthacht

Freuen sich auf das Projekt (v.l.n.r.): Andreas Dreyer, Dr. Bernd Buchholz, Olaf Schulze, Michael Westhagemann und Prof. Thomas Klassen. Foto: Stadt Geesthacht

Am Schleusenkanal – so die Idee, die die Stadtverwaltung Geesthachts gemeinsam mit dem Helmholtz Zentrum Hereon und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt hat - könnte eine neue Hafenanlage mit mehreren Funktionen entstehen. Geplant sind Anlegeplätze für zwei Forschungsschiffe mit Wasserstofftechnik, Wasserstofftankstellen für Schiffe und Straßenverkehr sowie eine Infrastruktur, die die geplante Hafenanlage zum regionalen Unterverteilungszentrum für Wasserstoff macht.

„Als Stadt Geesthacht möchten wir die Energiewende konsequent vorantreiben. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen neue Technologien entwickelt und eine passende Infrastruktur bereitgestellt werden – Wasserstofftechnologien sind unbestritten ein wesentlicher Baustein der geplanten Energiewende. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir das Thema Wasserstoff voranbringen wollen – als Stadt Geesthacht möchten wir unseren Beitrag leisten“, sagte Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze und mit Blick auf Senator Westhagemann und Minister Buchholz: „Es freut uns sehr, dass Sie gemeinsam gekommen sind, um sich unsere Pläne anzuhören. Das zeigt, dass Hamburg und Schleswig-Holstein an dieser Stelle an einem Strang ziehen.“

Prof. Thomas Klassen, Hereon

„Die Energiewende muss auf mehrere Beine gestellt werden – auch im Bereich Wasserstoff."

„Ich bin ganz beeindruckt von der Projektidee. Wir haben in Geesthacht eine sehr interessante Ausgangssituation: Wir haben hier mit dem Hereon und dem DLR zwei Forschungseinrichtungen, die uns fachlich unter anderem in den Bereichen Speicherung und Lagerung von Wasserstoff sowie Betankungsmöglichkeiten von Schiffen und Lkw sehr weiterhelfen werden, und zudem gibt es Unternehmen, die bereit wären, Wasserstoff abzunehmen. Das sind alles perspektivisch wichtige Punkte. Darum habe ich heute spontan gesagt, dass ich dieses Projekt sehr begrüße“, resümierte Michael Westhagemann am Ende des Treffens, während dessen Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze und Geesthachts Wirtschaftsförderer Andreas Dreyer gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Klassen (Leiter des Hereon-Instituts für Wasserstofftechnologie) die Projektidee sowie einen möglichen Standort vorgestellt hatten.

„Wir sind beide riesige Wasserstoff-Fans“

„Wir sind beide riesige Wasserstoff-Fans“, betonte Bernd Buchholz. Ein Wasserstoffhafen in Geesthacht könne nicht nur ein Beitrag für die Energiewende werden, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor und Standortvorteil für Schleswig-Holstein. „Geesthacht spielt für das Land eine wichtige Rolle, weil wir hier die entsprechend wichtigen Forschungseinrichtungen haben. Und wenn wir im maritimen Bereich forschen wollen, dann brauchen wir hier eine Hafenkante – das ist unbestritten. Welche Dimension eine solche Hafenkante oder ein Hafen in Geesthacht am Ende erreichen kann, sollten wir später weiterdenken. Jetzt geht es darum, die ersten Schritte zu gehen. Unterstützung gibt es in jedem Falle für ein Stück Hafenkante mit Infrastruktur. Diese Investitionen wird die Stadt Geesthacht nicht eigenständig stemmen können“, sagte Bernd Buchholz. Die genauen Kosten für einen Wasserstoffhafen Geesthacht sollen in einer Studie ermittelt werden.

Landkarte

Geplanter Standort des Wasserstoffhafens. Quelle: Stadt Geesthacht

„Die Energiewende muss auf mehrere Beine gestellt werden – auch im Bereich Wasserstoff. Für dessen Verteilung beispielsweise brauchen wir Pipelines, aber auch Unterverteilungen für die Bereiche, die nicht an das Netz angeschlossen sind. Wasserstoff wird zum Beispiel auch per Schiff verteilt werden“, betonte Thomas Klassen. Das Hereon ist in dem Zusammenhang auch an einem Ankerplatz für sein derzeit in der technischen Planung befindliche neue Forschungsschiff LUDWIG PRANDTL II interessiert. Die Fertigstellung des Schiffes mit Wasserstoffsystem ist für 2023 geplant. Zudem hob Klassen die logistisch grundsätzlich günstige Lage Geesthachts im Ländereck Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern hervor. „Hier ist viel Verkehr unterwegs, der an Wasserstofftankstellen Interesse haben dürfte.“

Eingebunden sei die Projektidee vom Geesthachter Wasserstoffhafen in einen länderübergreifenden Entwicklungsprozess, über den der Hamburger Hafen samt Umland für die Wasserstoffwirtschaft vorbereitet werden soll, ordnete Geesthachts Wirtschaftsförderer Andreas Dreyer ein. Die Geesthachter Rolle wäre dabei Folgende: Wasserstoff würde am Wasserstoffhafen Geesthacht angeliefert, zwischengespeichert und von dort aus an mögliche Endabnehmer weiterverteilt. „Wir wollen mit dem Wasserstoffhafen Geesthacht den Innovations- und Wissenschaftsstandort Geesthacht stärken sowie eine Infrastruktur für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft schaffen“, kündigt Andreas Dreyer an. „Damit wird es ortsansässigen und regionalen Firmen möglich sein, ihre Produktionsprozesse auf eine Wasserstofftechnologie umzustellen. Mehrere Geesthachter Firmen hätten bereits Interesse signalisiert, sich an einem Modellprojekt zu beteiligen und Bereiche ihrer industriellen Produktion umzustellen.“ Die am Wasserstoffhafen geplanten Schiffsliegeplätze könnten vom Hereon und vom DLR genutzt werden. „Der nächste Meilenstein für das Projekt Geesthachter Wasserstoffhafen wird die Beauftragung einer Planungs- und Umsetzungsstudie sein. In den nächsten Monaten sollen hierfür entsprechende Fördermittel akquiriert werden“, sagt Andreas Dreyer.

Hinweis

Am 16.12.22 wurde im Rahmen eines internen Wettbewerbes unter den Hereon-Mitarbeitenden der zukünftige Name des neuen Forschungsschiffes gefunden. Das Schiff wird „Coriolis“ heißen. Der ausgewählte Name geht auf den Mathematiker und Physiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792–1843) zurück und ersetzt damit den bis dato genutzten Arbeitstitel „Ludwig Prandlt II“.

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