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Landwirtschaft: Ungenutztes Potential für wirksamen Klimaschutz

Klimaforscher: Öffentlichkeit muss besser Bescheid wissen

In der Landwirtschaft und bei der Ernährung bestehen große, bisher nicht genutzte Möglichkeiten für den Klimaschutz. Weniger Verschwendung von Lebensmitteln, ein geringerer Verbrauch von Fleisch und Milchprodukten, ein geringerer Einsatz von Düngemitteln und ein besserer Schutz von Grünland und Mooren – diese Maßnahmen könnten auch in Deutschland den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase deutlich senken.

Traktor auf dem Feld

[Foto: © Simplycreativephotography]

Dies sind Eckpunkte eines jetzt vom Climate Service Center 2.0 und dem Wissenschaftsportal klimafakten.de veröffentlichten Reports. Unter dem Titel „Klimawandel: Was er für die Landwirtschaft bedeutet“ fasst der Report erstmals in deutscher Sprache die Kernergebnisse des jüngsten Weltklimaberichts zusammen, die für den Agrarsektor relevant sind.

Deutschland zählt zu den Supermächten auf dem weltweiten Agrarmarkt
„Im Jahr 2014 war Deutschland der zweitgrößte Importeur und der drittgrößte Exporteur von Agrarprodukten weltweit“, so Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center 2.0. „Deshalb müssen wir besser verstehen, wo wir bei Landwirtschaft und Ernährung stärker als bisher ansetzen können, um den Klimaschutz voranzubringen und diesem Bereich mit Hilfe geeigneter Klimainformationen eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu erleichtern.“ Der jetzt veröffentlichte Report schaffe hierfür eine Grundlage.

Die Landwirtschaft und der Ernährungssektor sind beim Klimawandel in einer Doppelrolle: Einerseits stammen weltweit zehn bis zwölf Prozent der durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgase aus der Landwirtschaft. In Deutschland ist die Landwirtschaft laut Umweltbundesamt der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen.
Andererseits ist die Landwirtschaft wie kaum eine andere Branche unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen: In Deutschland macht sich hierbei vor allem zunehmende Hitze bemerkbar. Hierunter leiden beispielsweise die Böden und es kommt zu vermehrter Erosion. Außerdem verschlechtern sich durch den Temperaturanstieg beispielsweise die Arbeitsbedingungen für Landwirte.

Öffentlichkeit fehlt Grundwissen über Rolle der Landwirtschaft
Der vom Climate Service Center 2.0 und klimafakten.de veröffentlichte Report wurde in Zusammenarbeit mit dem University of Cambridge Institute for Sustainability Leadership und dem Unternehmensverband Business for Social Responsibility (BSR) erstellt. Er stützt sich ausschließlich auf die Ergebnisse des jüngsten Weltklimaberichts des IPCC. Der Weltklimabericht liefert einen umfassenden Überblick über die gesamte Forschung weltweit zum Klimawandel. „Die deutsche Öffentlichkeit ist sehr gut informiert, was den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Energiewirtschaft betrifft. Bei der Landwirtschaft sind wir von einem solchen öffentlichen Grundwissen weit entfernt – das wollen wir mit unserem Report ändern“, sagte Carel Mohn, Projektleiter von klimafakten.de.

Zum Landwirtschaftsreport

Kontakt:


Dr. Peer Seipold

Climate Service Center Germany (GERICS)

Tel: +49 (0)40-226 338-456

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