Klima Hero Istock-973809212 Ollo

Forschungsplattform in Tesperhude an der Elbe

Luftbild des Geesthachter OrtsteilsTesperhude an der Elbe (Foto: Michael Streßer / Hereon)

Luftbild des Geesthachter OrtsteilsTesperhude an der Elbe (Foto: Michael Streßer / Hereon)

Das Helmholtz-Zentrum Hereon betreibt eine schwimmende Forschungsplattform in Tesperhude an der Elbe, denn: „Das Meer beginnt hier“. Seit 2022 liefert die Forschungsplattform kontinuierlich Daten zur Wasserqualität in der Elbe. Die Daten werden öffentlich zur Verfügung gestellt. Außerdem kann die Forschungsplattform von Interessierten aus Wissenschaft und Wirtschaft auf Nachfrage genutzt werden. Der Aufbau der Forschungsplattform wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Landes Schleswig-Holstein, der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren und des Helmholtz-Zentrums Hereon gefördert.

Forschungsplattform am Steg in Tesperhude (Foto: Jörn Pietsch / Hereon)

Forschungsplattform am Steg in Tesperhude (Foto: Jörn Pietsch / Hereon)

Auf der Forschungsplattform sind diverse wissenschaftliche Messsysteme untergebracht. Diese liefern kontinuierliche, hochaufgelöste und zeitnahe Daten zu verschiedenen Stoffen im Wasser (zum Beispiel Nährstoffe, Schwebstoffe, Mikroalgen, Treibhausgase und ausgewählte Schadstoffe). Die hier erfassten Stoffe gelangen über das Wehr Geesthacht in die Tideelbe und beeinflussen die Stoffumsätze im Hamburger Hafen und weiter stromabwärts bis in die angrenzende Nordsee.

Die gesammelten Daten sind deshalb auch für den Hamburger Hafen und den Nationalpark Wattenmeer von Interesse, um vorausschauend planen und handeln zu können. Die Daten werden im „Helmholtz Coastal Data Center“ (HCDC) gespeichert und sind schnell verfügbar, was insbesondere bei Extremereignissen wie Hochwassern besonders wichtig ist. Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft können sowohl die Daten nutzen als auch die Forschungsplattform selbst, um z.B. aquatische Methoden und Technologien in diesem Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln.

Messsystem „FerryBox“
Die FerryBox im Messcontainer  (Foto: Volker Dzaak / Hereon)

Die FerryBox im Messcontainer (Foto: Volker Dzaak / Hereon)

Die FerryBox ist ein wesentlicher Bestandteil der Forschungsplattform Tesperhude und wurde u.a. vom Helmholtz-Zentrum Hereon mit entwickelt. Das automatisierte Messsystem bestimmt physikalische und biogeochemische Parameter im Oberflächenwasser. Eine FerryBox besteht aus einem Wassereinlass, durch den Flusswasser kontinuierlich in den Messkreislauf mit mehreren Sensoren gepumpt wird. Das Messsystem beinhaltet normalerweise Sensoren für Temperatur, Salzgehalt, Trübung und Chlorophyll-a-Fluoreszenz. Darüber hinaus können zusätzliche Sensoren eingebaut werden, zum Beispiel für Sauerstoff, Nährstoffe, pH, CO2 oder Algengruppen.

Die FerryBox misst eine Vielzahl an Parametern innerhalb eines Zeitintervalls von etwa 20 Sekunden. Solche regelmäßigen Messungen der Wasserqualität ermöglichen kontinuierliche und detaillierte Beobachtungen über einen langen Zeitraum hinweg. Das Helmholtz-Zentrum Hereon betreibt weitere FerryBoxen unter anderem an der Elbe-Mündung in Cuxhaven.

Motivation
Kooperationen
Kontakt