GPS-Telemetrie von Seevögeln
Beispiel eines solaren GPS-Datenloggers (e-obs, München) der 2012 an einem Löffler (Platalea leucorodia) auf Oland angebracht wurde. -Bild: Stefan Weiel/ FTZ, Universität Kiel-
Seevögel sind als Räuber am obersten Ende der Nahrungskette auf marine Ressourcen angewiesen und reagieren daher empfindlich auf Umweltänderungen. Änderungen in ihrem Fressverhalten sind deshalb ein Indikator für Änderungen der marinen Umwelt. Durch den Einsatz von GPS-Datenloggern können Nahrungssuche und Flugmuster umfassend verfolgt werden. Rasante Weiterentwicklungen der Datenlogger eröffnen mehr und mehr Möglichkeiten: die Geräte werden leichter und effizienter und können für eine Vielzahl von Seevogelarten verwendet werden. So ermöglichen Solarzellen Langzeitverfolgungen über Wochen oder sogar Jahre. Einzelne Tiere werden durch „Walk-In“ Fallen auf ihren Nestern gefangen und die Geräte werden dann auf den Rücken der Vögel mit Teflon® Klebeband um ihre Beine oder Flügel angebracht.
Nahrungssuchflüge von Basstölpeln (Morus bassanus, n=13) aus Helgoland. Die Flugmuster weisen auf verschiedene Hotspots der Nahrungssuche und individuelles Verhalten der Vögel hin. Windparks haben ebenfalls Einfluss auf die Flugmuster. -Bild: Stefan Garthe /FTZ, Universität Kiel-
Außer Informationen über die Flugmuster der Meeresvögel, wie z.B. Hotspots für die Nahrungssuche, Fluggeschwindigkeit und –höhe können die Logger auch die Tauchtiefen der Vögel, Druck und Umgebungstemperatur aufzeichnen. Durch die Verbindung dieser Daten mit den von COSYNA-Messstationen erfassten Umweltparametern, wie z.B. Salzgehalt, Meeresoberflächentemperatur oder Chlorophyll wird es einfacher die Muster der Nahrungssuche, die Futteraufnahme und die Habitatwahl zu verstehen. Auf der anderen Seite können die aufgenommenen räumlichen und zeitlichen Flugmuster der mit Messgeräten versehenen Vögeln zu einem gewissen Grad als Indikator für eine Charakterisierung des Umweltzustandes der Nordsee verwendet werden.
Flüge von Heringsmöwen (Larus fuscus) auf Nahrungssuche von Helgoland (n = 5) und Spiekeroog (n=8) während 2010. -Bild: Stefan Garthe /FTZ, Universität Kiel-
Die Trackingstudien werden im Rahmen von COSYNA vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Christian-Albrechts-Universität Kiel durchgeführt. Die untersuchten Vogelarten sind z.B. Basstölpel (Morus bassanus) und Heringsmöven (Larus fuscus).
Tauchtiefe der Vögel | Druck | Umgebungstemperatur | Hotspots der Nahrungssuche | Fluggeschwindigkeit | Flughöhe |