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| Pressemitteilung

In ihrem Element

Stapelhub der Coriolis: Das Forschungsschiff wird erstmals zu Wasser gelassen

Zum ersten Mal Wasser unterm Kiel: Am Donnerstag, 31. August 2023 wurde der Stapelhub des Hereon-Forschungsschiffs Coriolis auf der Hitzler Werft in Lauenburg gefeiert. Als weltweit erstes Schiff kombiniert es an Bord Küsten-, Werkstoff-, Membran- und Wasserstoffforschung. Ein Großteil der Forschungsdaten wird auf einem öffentlich einsehbaren Dashboard in Echtzeit abrufbar sein.

Knapp 125 Tonnen wurden von zwei Hallen- und zwei Autokränen gemeinsam in das Hafenbecken der Hitzler Werft gehoben. Mit dem so begangenen Stapelhub hat die Coriolis, das neue Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Hereon, traditionell zum ersten Mal (Elb-)Wasser unterm Kiel und kann ab jetzt schwimmend weiter ausgebaut werden.
Der Stahlkörper des Schiffs ist bereits fertiggestellt – auch Propeller, Ruder und Wellenanlage sowie die Scheuerleisten sind schon montiert. Nach dem Stapelhub werden Schanz und das Steuerhaus aufgesetzt. Die Coriolis wird bis zu ihrer Fertigstellung im Hafenbecken verbleiben, in dem sie wetter- und witterungsgeschützt vollständig ausgebaut werden kann.

„Wir sind stolz mit dem Stapelhub einen weiteren Meilenstein im Bau der „Coriolis“ erreicht zu haben. Wir blicken motiviert auf die kommenden Monate, in denen der Schiffskörper mit Leben gefüllt werden wird. Die ersten Gewerke werden Elektriker, Rohrleger und Maschinenbauer sein“, berichtet Kai Klimenko, Inhaber der Hitzler Werft.

Die Coriolis ist knapp 30 Meter lang, 8 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,6 Metern. Mit einer Besatzung von 3 Personen sowie bis zu 12 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Bord erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten. Das Forschungsschiff ist vielseitig in Flüssen sowie der Nord- und Ostsee einsetzbar. Mit verschiedensten Laboren an Bord und einem innovativen Antriebssystem vereint die Coriolis Küsten-, Material-, Membran- und Wasserstoffforschung.

Coriolis Stapelhub Rehahn

Grußworte zum Stapelhub von Prof. Matthias Rehahn, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums Hereon. Foto: picture alliance / dpa / Christian Charisius

Prof. Matthias Rehahn, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Hereon:
„Die Coriolis kombiniert an Bord interdisziplinäre Spitzenforschung und ist mit ihrem innovativen Antriebskonzept ein Wegbereiter zur klimaneutralen Schifffahrt. Damit stellt sich das Hereon einzigartig und fortschrittlich dar.“

Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF):
„Die Coriolis ist nicht nur ein Forschungsschiff, sondern auch ein Technologieträger, Aushängeschild des Hereon und Instrument für den Technologie- und Wissenstransfer zugleich. Denn auf der Coriolis soll neben einem dieselelektrischen Antrieb auch eine Brennstoffzelle mit innovativen Wasserstoffspeichern zum Einsatz kommen. So vereint die Coriolis exzellente Wissenschaft mit innovativer Anwendung. Ich wünsche ihr viel Erfolg dabei!“

Datenübertragung in Echtzeit

Auf einem öffentlich einsehbaren Dashboard, das in enger Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Coastal Data Center (HCDC) weitentwickelt wurde, können – neben meteorologischen und Daten, der Schiffsposition und der Geschwindigkeit – in Zukunft auch Daten über den Antrieb live mitverfolgt werden, darunter sind beispielsweise der Ladezustand der Batterien, die Drehzahl der Propeller und sogar der Wasserstofffluss in die Brennstoffzelle. Um einen fehlerfreien Einsatz zu garantieren, wird das Dashboard noch auf dem Coriolis-Vorgänger Ludwig Prandtl erprobt und ist schon jetzt live abrufbar.

„Die Coriolis im Wasser zu sehen, erhöht bei uns die Vorfreude auf die Messprogramme der kommenden Jahre. Wir haben parallel zum Bau der Coriolis ein Dashboard für die Messdaten entwickelt, das derzeit auf der Ludwig Prandtl erprobt wird. Bis zur Inbetriebnahme der Coriolis werden wir das Dashboard noch weiterentwickeln und zusätzliche Messdaten – wie beispielsweise die Strömung im Wasser - darstellen“, erklärt Volker Dzaak, Projektleiter der Coriolis.

„Die an Board der Coriolis geplanten Forschungsprojekte werden einen wichtigen Beitrag für die Energiewende leisten, etwa bei der Erforschung von Klimawandel-Folgen in der Ostsee und der Erprobung von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff als Antriebstechnologie. Dies rückt nun mit dem Stapelhub der Coriolis entscheidend näher. Forschungsvorhaben wie dieses sind ein Aushängeschild für den Wissenschaftsstandort Deutschland", so Dr. Nina Scheer, Mitglied des Deutschen Bundestages.

Die Coriolis wird von der Hitzler Werft in Lauenburg gebaut und soll 2024 an das Hereon übergeben werden. Rund 13,5 Millionen Euro wurden 2020 vom Haushaltsauschuss des Bundestages für den Neubau des weltweit einmaligen Forschungsschiffes bewilligt.

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Volker Dzaak

Projektleiter Coriolis

Institut für Umweltchemie des Küstenraumes

Tel: +49 (0) 4152 87-2394

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