Leichtere Züge und Schiffe für eine klimafreundlichere Mobilität
Ein Personenzug bringt rund 400 Tonnen Eigengewicht auf die Gleise - durch LESSMAT soll sich das nun ändern. Foto: Shane Aldendorff via Unslpash
Ein Personenzug bringt rund 400 Tonnen Eigengewicht auf die Gleise, während ein Kreuzfahrtschiff für 6.000 Passagiere ganze 180.000 Tonnen wiegt. Je schwerer der Zug oder das Schiff, umso mehr Energie muss für die Fortbewegung aufgebracht werden. Das spiegelt sich auch im CO2-Ausstoß wider. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Hereon forschen nun im Rahmen eines Verbundprojekts daran, die Rohbaustruktur von Personenzügen und Kreuzfahrtschiffen leichter und deren Herstellung effizienter zu gestalten. Dafür entwickeln die in diesem Verbundprojekt involvierten Partner gemeinsam ein Leichtbausystem, das die Mobilität umweltfreundlicher macht und gleichzeitig die Kosten für die Herstellung reduziert.
Herausforderung und zugleich Chance des Verbundvorhabens ist die Gestaltung eines Leichtbausystems, das flexibel auf die beiden unterschiedlichen Baugruppen und Branchen angewendet und nach Bedarf angepasst werden kann. Neben einer möglichst vollständigen Verwendung des Materials liegt der Fokus dabei auch auf der Automatisierung von Entwurf und Produktion. Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Hereon liegt der Fokus auf der robotergesteuerten Anwendung und Weiterentwicklung von Festphase-Fügeverfahren für hochfeste Aluminiumlegierungen. Damit können komplexe Schienenfahrzeugstrukturen realisiert werden. Die vom Hereon eingesetzten Festphase-Fügeverfahren – das Reibrührschweißen und Reibpunktschweißen – sind sogenannte grüne Technologien, die keinerlei Schweißzusatzwerkstoffe oder Schutzgase benötigen. Ziel in LESSMAT ist es, die Verfahren so weiterzuentwickeln, dass die gewünschten Produktionsziele und eine hohe Qualität erreicht werden.
Das Projekt „LESSMAT“ wird bis 2024 im Rahmen des Technologietransfer-Programms Leichtbau mit knapp drei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert. An dem Verbundvorhaben sind neben dem Helmholtz-Zentrum Hereon auch Siemens Mobility, das Schiffbauunternehmen Meyer-Werft, die TU Hamburg sowie das Center of Maritime Technologies gGmbH (CMT) beteiligt. Verbundkoordinator ist Siemens Mobility.
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