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| Pressemitteilung

Rostock, Stralsund, Lauterbach - „Forschung vor Anker“-Tour 2019

Die diesjährige „Forschung vor Anker“-Tour führt unsere Küstenforschung vom 8. bis 12. Juli entlang der Ostseeküste.

Bereits zum elften Mal gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) mit ihrem Forschungsschiff LUDWIG PRANDTL auf Open-Ship-Tour. In den Häfen Rostock, Stralsund und Lauterbach auf Rügen macht die PRANDTL Halt und öffnet ihre Luken und Labore für alle Interessierten.

Das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht

Die LUDWIG PRANDTL im Hafen von Barth bei der Tour 2017. Foto: HZG/Gesa Seidel

„Forschung vor Anker“ hat Tradition: Seit 2009 sind die Küstenforscher mit ihrem Forschungsschiff jeweils eine Woche im Sommer entlang der Küsten Norddeutschlands unterwegs. „Wir wollen den Menschen vor Ort zeigen, wie und woran wir als Küstenforscher arbeiten. Wir stellen uns den Herausforderungen unserer Zeit, untersuchen Klimawandel und Meeresspiegelanstieg, erarbeiten Entscheidungshilfen für Küstenschutzmaßnahmen, analysieren Stoffkreisläufe und noch viel mehr“, so Prof. Hans von Storch, Initiator der Reise.

Faszination Forschung

Im Laufe der fünftägigen Reise steuert das Forschungsschiff dieses Jahr die drei Häfen in Rostock, Stralsund und Lauterbach auf Rügen an. Dort bietet das Institut für Küstenforschung des HZG gemeinsam mit lokalen Partnern ein vielfältiges Programm an. Besucherinnen und Besucher können mit Forschenden ins Gespräch kommen, das Schiff erkunden und Messgeräte kennenlernen.

Hier geht es zum vollständigen Programm

Spannende Küstenforschung – Verständlich erklärt

Die erste Station wird dieses Mal der Stadthafen Rostock am 8. Juli sein. Tagsüber findet ein buntes Programm rund um das Schiff statt, abends gibt es spannende Vorträge über die Küstenforschung zu hören. Partner ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Rostock und das Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Am 10. Juli geht es nach Stralsund. Dort halten die Forschenden vom HZG und dem Deutsches Meeresmuseum Stralsund sowie dem Ozeaneum parallel zum Open Ship verschiedene Vorträge im Kino des Ozeaneum. Dritter und letzter Stop ist Lauterbach auf Rügen. Nach dem Open Ship finden abends ebenfalls Vorträge statt. Partner in Lauterbach sind das Forschungs- und Technologiezentrum Büsum (FTZ) sowie Biosphärenreservat Südost Rügen.

Über das Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht


Im Institut für Küstenforschung des HZG erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Prozesse an der Küste und die Wechselwirkungen zwischen Land, Meer und Mensch. Mit einem dichten Beobachtungsnetz messen sie in den Küstenmeeren zum Beispiel Temperatur, Planktongehalt und Schadstoffkonzentrationen. Die Daten fließen in aufwendige Computermodelle ein, mit denen die Experten unterschiedliche Prozesse und Phänomene nachbilden – vom Gang der Gezeiten über die Ausbreitung von Schiffsabgasen bis hin zum Wachsen des Planktons im Meer.

Die Ergebnisse aus dem Institut für Küstenforschung verbessern das grundlegende Verständnis des Systems Küste und unterstützen auf diese Weise Wirtschaft und Behörden, etwa bei der Vorhersage von Strömungen und Wellenhöhen. Besonderes Augenmerk gilt Modellen, die einen Blick in die Zukunft gestatten: Wie wirken sich Klimawandel und Meeresspiegelanstieg auf die Küstenregionen aus, wie können wir uns darauf einstellen?

Über das Forschungsschiff LUDWIG PRANDTL


Die LUDWIG PRANDTL ist durch ihren geringen Tiefgang von 1,70 Meter besonders für Forschungsarbeiten in tidebeeinflussten Bereichen der großen norddeutschen Flüsse und des Wattenmeeres geeignet. Die Haupteinsatzgebiete sind die Nord- und Ostsee, Flussmündungsgebiete und Boddengewässer. Das Schiff wurde 1982/83 gebaut und nach dem deutschen Physiker Ludwig Prandtl (1875-1953) benannt. An Bord befinden sich ein Labor, ein Faltkran, eine Einleiterwinde und eine Schleppvorrichtung für Messgeräte.

Partnereinrichtungen

OZEANEUM


Fünfzig Aquarien und fünf Erlebnisausstellungen laden im OZEANEUM Stralsund zu einer Unterwasserreise ein. In Europas größter Ostseeausstellung gibt es zahlreiche Originalexponate, die spannende Einblicke in das Meer vor der Haustür vermitteln. Weltweit einmalig ist die Ausstellungshalle 1:1 Riesen der Meere mit Modellen von Walen und anderen Meeresgiganten in Originalgröße. Täglich um 12:00 Uhr findet auf der Dachterrasse mit einmaligem Panoramablick über die historische Altstadt Stralsunds die kommentierte Schaufütterung der Pinguine statt. Das Großbecken „Offener Atlantik“ fasst 2,6 Millionen Liter Wasser und zeigt riesige Makrelenschwärme, Haie und Rochen. Ab Sommer 2019 widmet sich das Deutsche Meeresmuseum an seinem Standort OZEANEUM der Problematik Unterwasserlärm mit neuen Ausstellungsstationen. Mehr unter www.ozeaneum.de

Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)


Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) betreiben rund 220 Mitarbeiter*innen Meeresforschung in der Ostsee: Physikalische Ozeanographen untersuchen die Meeresströmungen, Meereschemiker sind Schadstoffen auf der Spur und Meeresbiologen verfolgen den Kreislauf des Lebens im Meer. Meeresgeologen versuchen die Vergangenheit der Ostsee zu entschlüsseln und Modellierer wagen den Blick in die Zukunft. Alle zusammen erforschen den Einfluss, den die Nutzung der Ostsee auf ihren Zustand hat. Für die Arbeit auf See steht dem IOW das Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese zur Verfügung. Das IOW gehört der Leibniz-Gemeinschaft an, einer Vereinigung von 95 Instituten, die aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung gemeinsam vom Bund und den Ländern gefördert werden. www.io-warnemuende.de

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)


Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock. www.bsh.de

Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ)


Das Forschungs- und Technologiezentrum Westküste in Büsum, 1988 als zentrale Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gegründet, betreibt fachübergreifend integrativ ausgerichtete Küstenforschung vor allem für den Bereich der Flachmeer- und Ästuar­forschung.

Die Arbeitsgruppe „Ökologie mariner Tiere“ beschäftigt sich seit dem Jahr 2001 schwerpunktmäßig mit der Untersuchung von Seevögeln auf See. In einer Kombination aus Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Monitoring werden Themen wie Verteilungsmuster, Bestandsgrößen, Wanderungen, Ernährungsökologie, Habitatwahl, Interaktionen mit menschlichen Nutzungen und Gefährdungen verschiedener Seevogelarten bearbeitet.

Das FTZ ist national und international stark vernetzt und aktiv an der Entwicklung der deutschen und der internationalen Küsten- und Meeresforschung und internationaler Monitoringaktivitäten beteiligt. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe bringen ihr Fachwissen in vielen nationalen und internationalen Gremien ein. www.ftz.uni-kiel.de

Biosphärenreservat Südost-Rügen


Das Biosphärenreservat Südost-Rügen wurde 1990 gegründet und 1991 mit der Anerkennung durch die UNESCO in das Weltnetz des MAB-Programmes aufgenommen. Mit ihm wurde ein repräsentativer Landschaftsausschnitt des nordostdeutschen Tieflandes unter Schutz gestellt, der auf kleinstem Raum alle Landschafts- und Küstenformen des mecklenburg-vorpommerschen Küstenraumes widerspiegelt. Land und Meer sind tief ineinander verzahnt. Halbinseln und Küstenvorsprünge werden einerseits durch schmale Landstreifen miteinander verbunden, andererseits durch Bodden und Wieken voneinander getrennt. Feinsandige, breite Sandstrände an der Ostseeküste wechseln mit schroffen Steilküsten, an deren Kliffüßen imposante Blockstrände entstanden sind. www.biosphaerenreservat-suedostruegen.de

Kontakt


Sabine Billerbeck
Sabine Billerbeck

Institut für Küstenforschung

Tel: +49 (0)4152 87-1830

E-Mail Kontakt

Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Gesa Seidel
Gesa Seidel

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel: +49 (0) 41 52 / 87 – 1784

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