Klima Hero Istock-1218578263 Alexey Fedoren
| Pressemitteilung GKSS-Forschungszentrum Geesthacht

Hamburgs Bürger empfinden Klimawandel als große Bedrohung

Der Klimawandel ist eine große bis sehr große Bedrohung für die Stadt, meinen 61 Prozent aller Hamburger Bürgerinnen und Bürger und nennen fast ausschließlich Sturmfluten und Überschwemmungen als mögliche klimarelevante Naturkatastrophen. Das ist das Ergebniss einer Forsa-Studie die von Wissenschaftlern des GKSS-Forschungszentrums in Geesthacht in Auftrag gegeben worden ist.

Der Klimawandel ist eine große bis sehr große Bedrohung für die Stadt, meinen 61 Prozent aller Hamburger Bürgerinnen und Bürger und nennen fast ausschließlich (83 Prozent) Sturmfluten und Überschwemmungen als mögliche klimarelevante Naturkatastrophen.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Forsa (Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse mbH) im Auftrag des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht. Insgesamt wurden 500 Hamburger zwischen März und April 2008 befragt.

Logo des Forsa Institutes

44 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Folgen des Klimawandels für Hamburg bereits heute deutlich wahrnehmen. „Die Umfrage macht deutlich, dass der Klimawandel in den Köpfen der Hamburger präsent ist. Das Risikobewusstsein für Naturkatastrophen ist hoch“, so Prof. Dr. Beate Ratter, Leiterin der neuen Abteilung „Sozioökonomie des Küstenraumes“ am GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht. Die Ausbildung oder das Geschlecht machen bei der Risikowahrnehmung der Hamburger kaum einen Unterschied.

Unterschied zwischen Alt und Jung

Signifikante Unterschiede zeigen sich tatsächlich beim Alter: Jugendliche und die Befragten bis 45 Jahre sehen sich besonders von einer Naturkatastrophe bedroht.
"Erstaunlicherweise fühlt sich die Generation, die die große Sturmflut 1962 eventuell selbst erlebte, deutlich weniger beängstigt", sagt Beate Ratter. So fürchten 69 Prozent der über 60 jährigen Hamburger keine Naturkatastrophen, obwohl 72 Prozent von Ihnen zuvor angaben, den Klimawandel bereits heute zu spüren oder in spätestens 10 Jahren deutliche Folgen erwarten. „Nach mir die Sintflut, könnte man da meinen“, so Beate Ratter und sieht gerade auch für diese Gruppe Nachholbedarf bei der Aufklärungsarbeit zu den möglichen Folgen des Klimawandels in der Stadt. „Das Risikobewusstsein ist das A und O im Katastrophenmanagement. Wenn es in den Köpfen der Hamburger keinen Platz für präventives Handeln und den Schutz im Katastrophenfall gibt, greifen alle anderen Bemühungen kaum“, erläutert Beate Ratter. Denn sollte Hamburg eine schwere Sturmflut treffen, ist es gerade für die älteren Mitbürger wichtig, angemessen vorbereitet zu sein, um sich bei einer Katastrophe schützen zu können.

Klimabericht für Hamburg


Unabhängig von der jetzt erschienenen Forsa-Studie erarbeiten Küstenforscher aus Geesthacht bereits seit einem halben Jahr gemeinsam mit Instituten der Universität Hamburg am KlimaCampus Hamburg im Rahmen der Exzellenzinitiative (CLISAP) einen Klimabericht für die Metropolregion Hamburg. Dieser Report fasst den derzeitigen Wissenstand zum Klimawandel in der Region zusammen; erste Ergebnisse werden Ende 2009 erwartet.

Hinweise für die Redaktionen:


Die FORSA-Studie und weitere Informationen erhalten Sie von:

Prof. Dr. Beate M.W. Ratter

Abteilung: Sozioökonomie des Küstenraumes
Institut für Küstenforschung
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht
Tel.: +49 (0)40 42838-5225
Fax.: +49(0)40 42838-4981

Zur Person:

Prof. Dr. Beate M.W. Ratter ist Professorin für Geographie an der Universität Hamburg und seit Oktober 2007 Leiterin der Abteilung „Sozi-Ökonomie des Küstenraums“ im Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht.

Ansprechpartner der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:


Dr. Torsten Fischer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht
Max-Planck-Straße 1
21052 Geesthacht
Tel.: +49 (0)4152 87-1677

Die GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH mit den Standorten Geesthacht in Schleswig-Holstein und Teltow bei Berlin in Brandenburg ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich unter dem Motto „wissen schafft nutzen“ in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industrie für Wissenschaft und Entwicklung in den Bereichen Küstenforschung, Funktionale Werkstoffsysteme, Regenerative Medizin sowie der Strukturforschung mit Neutronen und Photonen.