Olaf Scholz zu Gast am HZG
Am 14. Dezember 2020 besuchte Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen Olaf Scholz das Institut für Biomaterialforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht - Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) in Teltow und informierte sich über innovative Möglichkeiten, die Medizin revolutionieren, künstliche Muskeln für Soft-Roboter und Methoden, das Langzeitverhalten von Kunststoffen vorherzusagen.
Gleich drei SPD-Politiker konnte Institutsleiter Professor Andreas Lendlein heute am Institut für Biomaterialforschung begrüßen. Neben dem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz besuchten auch der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf Sebastian Rüter sowie der Teltower Bürgermeister Thomas Schmidt den HZG-Standort. Bei dem Treffen wurde insbesondere das Zusammenwirken von Grundlagenforschung und Translationsprojekten am Institut für Biomaterialforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht thematisiert.
Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Foto: HZG/Gesine Born
Olaf Scholz zeigte sich begeistert bei seinem Besuch in Teltow: „Es ist enorm wichtig, dass Grundlagenforschung in die Anwendung gebracht wird – auch auf regionaler Ebene. Dass das beispielsweise im Bereich der Regenerativen Medizin sehr gut funktionieren kann, zeigt das Helmholtz-Zentrum Geesthacht eindrücklich. Diesen nachhaltigen Ansatz möchte ich weiter unterstützen“, sagte der Vizekanzler.
Zunächst lud Professor Andreas Lendlein die hochrangigen Besucher auf eine multimediale Kurzführung entlang der Leuchtturmprojekte des Instituts ein. Diese finden sich im für die Einheits-Expo entwickelten Cubus mit spektakulären Hologrammen wieder. Anschließend konnte der Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen am 360°-Screen in den Tropischen Regenwald und die Biomaterialforschung eintauchen und virtuell einen Einblick ins Labor erhalten. Künstliche Muskeln aus Polymeren nach dem Vorbild der Natur standen hier im Mittelpunkt. Das digitale Programm wurde ergänzt durch ein Live-Experiment mit den innovativen Formgedächtnispolymeren, die sich durch unterschiedliche Signale wie Temperaturveränderungen oder Magnetfelder verdrehen, biegen oder strecken und auch wieder zurückbewegen können.
Das Institut für Biomaterialforschung des HZG kooperiert bereits seit vielen Jahren mit der Charité Berlin. So durfte bei dem Rundgang der Bereich der interventionellen Kardiologie nicht fehlen. Am aufgebauten 3D-Drucker konnten sich der Bundes- und die Kommunalpolitiker selbst ein Bild von den Möglichkeiten für innovative Behandlungsmethoden bei Herzklappendefekten machen. Mithilfe digitaler Visualisierungsmethoden und 3D-Druck können minimal-invasive Operationen der Herzklappen an Modellen geübt werden. Mit Modellen aus hierfür speziell gefertigtem Material kann die tatsächliche Anatomie jedes Menschen exakt nachgebildet werden.
Institutsleiter Andreas Lendlein stellte außerdem vor, wie Plastik mithilfe von Biokatalysatoren, speziellen Enzymen, abgebaut werden kann. Diese kommen in der Natur beispielsweise in den Regenwäldern in Südamerika vor. Dabei kommen digitale Methoden zum Einsatz; diese ermöglichen in Kombination mit schnellen Experimenten an ultradünnen Kunststoffschichten eine Vorhersage des Abbauverhaltens. So kann die Wirksamkeit einer großen Anzahl an Enzymen aus der Natur untersucht werden.
Impressionen des Besuchs
Weiterführende Informationen
- Institut für Biomaterialforschung Website des Instituts
- Campus Teltow Mehr Informationen zu den drei Themen:
Künstliche Kakteen und synthetische Muskeln
Durch das Labyrinth des Herzens
Lebensdauer von Kunststoffen vorhersagen
Kontakt
Institut für Biomaterialforschung
Tel: +49 (0) 33 28 352 - 235
E-Mail KontaktHelmholtz-Zentrum Geesthacht
Helmholtz-Zentrum Geesthacht
Tel: +49 (0) 41 52 / 87 - 1784
E-Mail Kontakt