Die meisten Wohnungen in Deutschland werden unmöbliert vermietet. Manche Vermieter/innen stellen zumindest eine Kücheneinrichtung oder Kochgelegenheit zur Verfügung, aber auch das ist nicht der Standard. Eine Ausnahme gibt es in Berlin: Hier muss der/die Vermieter/in zumindest eine Kochgelegenheit und einen Ausguss in der Wohnung bereitstellen. Informieren Sie sich daher im Voraus, wie Ihre potentielle neue Wohnung ausgestattet ist und welche Dinge Sie selbst anschaffen müssen.
Mietwohnungen werden häufig unter Angabe der Kaltmiete oder Nettokaltmiete angeboten. Das bedeutet, dass dieser Preis nur für die Raumnutzung anfällt. Hinzu kommen weitere Nebenkosten (z. B. Heizung, Wasser, Müllgebühren, Straßenreinigung, Treppenhausreinigung) und Kosten für Strom, Telefon und Internet sowie Rundfunkgebühren. Welche Kosten zu den Nebenkosten gehören, steht im Mietvertrag. Um entsprechende Versorgungsverträge für Strom, Gas (gelegentlich auch Wasser) sowie für Telefon- und Internetleistungen muss man sich als Mieter/in in der Regel selbst kümmern.
Zu beachten ist auch, dass in vielen Mietverträgen eine Kündigungsfrist vereinbart ist. Das bedeutet, dass die Wohnung fristgerecht gekündigt werden muss, ansonsten läuft der Vertrag weiter und Sie sind verpflichtet, die Miete zu zahlen.
Es ist üblich, dass Sie beim Einzug eine Kaution (von maximal drei Monatsmieten) hinterlegen müssen. Diese erhalten Sie bei Auszug mit Zinsen zurück, sofern keine Schäden von Ihnen verursacht wurden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Wohnung und die Einrichtung unbedingt pfleglich behandeln und immer in einem sauberen und ordentlichen Zustand halten.
Sobald Sie eine Wohnung in Deutschland beziehen, müssen Sie den Rundfunkbeitrag von monatlich 18,36 € (Stand 2021) zahlen. Dieser Beitrag wird für die Nutzung öffentlich-rechtlicher Medien wie z. B. Fernsehen oder Rundfunk fällig. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie diese Sender nutzen oder nicht. Sobald Sie eine Wohnung beziehen, sind Sie beitragspflichtig.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Betragsservices.
Außerdem empfiehlt es sich, die Hausordnung gründlich durchzulesen, um möglichen Ärger mit den Nachbarn oder anderen Personen zu vermeiden. Grundsätzlich gilt werktags eine gesetzlich geregelte Ruhezeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr, die in jedem Fall eingehalten werden sollte. An Sonn- und Feiertagen herrscht grundsätzlich Sonn- und Feiertagsruhe.
Allgemeines:
- Um Schimmel in Ihrer Wohnung zu vermeiden, sollten Sie mindestens zweimal am Tag (morgens und abends) gut durchlüften. Das Fenster zu kippen reicht nicht aus.
- Strom, Heizung und Warmwasser sind sehr teuer. Je weniger Energie Sie verbrauchen, um so mehr können Sie Geld sparen und Ressourcen schonen. Viele Tipps lassen sich sehr einfach umsetzen.
- Tipps der Verbraucherzentrale zum Energiesparen im Alltag finden Sie hier.
- Die Steckdosen in deutschen Wohnungen sind für Stecker vom Typ F und Typ C (220-240-Volt/50-Hz a/c) ausgelegt. Gegebenenfalls sollten Sie einen Adapter mitbringen.
- In Deutschland gibt es ein System zur Mülltrennung, um Rohstoffe ordnungsgemäß zu recyceln. Leichtverpackungen aus Metall, Verbundmaterial (z. B. Milchpackungen) und Kunststoff gehören in die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack. Die blaue Tonne ist für das Altpapier, Karton und Pappe da. Die Biotonne (grün, braun) ist für kompostierbare Produkte gedacht und die schwarze Tonne für den Restmüll. Außerdem gibt es an öffentlichen Plätzen Container, in die Sie Ihr Behälterglas werfen können.
- Informationen zur Mülltrennung in Deutschland finden Sie bei handbookgermany.de
- Das deutsche Abwassersystem ist sehr gut ausgebaut. Auf Grund dessen kann das Toilettenpapier in die Toilette geworfen werden. Der Abfalleimer daneben ist hauptsächlich für den restlichen Müll gedacht.
- Öffentliche Toiletten sind in der Regel nach Geschlechtern getrennt. Die Buchstaben an der Tür zeigen an, wer wohin sollte: „H“ für Herren und „D“ für Damen. Manchmal gibt es auch nur eine Toilette für alle, zum Beispiel in Zügen oder Flugzeugen. Diese sind dann lediglich als „WC“ beschriftet.
- Leitungswasser wird in Deutschland regelmäßig kontrolliert und getestet. Es kann bedenkenlos als Trinkwasser verwendet werden.