„Uhrwerk Ozean“ – 360-Grad-Filmerlebnis des Helmholtz-Zentrums Geesthacht in Eckernförde
Das Internationale Naturfilmfestival Green Screen wird vom 10. bis 14. September wieder tausende naturbegeisterte Zuschauer nach Eckernförde locken. Ein Film-Erlebnis der besonderen Art präsentieren die Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) den Green Screen-Besuchern: Neben dem Ostsee-Info-Center am Eckernförder Hafen wird in der Mobilen Kuppel des Forschungszentrums die animierte Fulldome-Produktion „Uhrwerk Ozean“ gezeigt. Neben der Kuppel liegt das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrums im Eckernförder Hafen. Die Besucher können während des Festivals das Schiff und die Forschungseinrichtungen an Bord erkunden.
Kleine Wirbel mit großer Bedeutung
Unsere Ozeane und die großen Meeresströmungen, wie etwa der Golfstrom, werden durch die Kraft unzähliger kleiner Wirbel im Wasser beeinflusst. Vergleichbar mit den Zahnrädern eines Uhrwerks greifen diese kleinen Wirbel ineinander und bestimmen das weltweite Klima, das Auftreten von Algenblüten und auch die Wanderungen von Fischen.
Der wissenschaftliche Leiter des Projekts „Uhrwerk Ozean“: Prof. Dr. Burkard Baschek, Leiter am Institut für Küstenforschung
Foto: HZG/ Torsten Fischer
Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht untersuchen diese nahezu unerforschten Wirbel. Im Jahr 2009 gelang es einem internationalen Wissenschaftsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Burkard Baschek, Institutsleiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, erstmals einen der kleinen Ozeanwirbel mit einem Flugzeug aufzuspüren und mit einem Forschungsschiff vor Ort zu untersuchen.
Bei den Experimenten suchten bis zu drei Flugzeuge und drei kleine Schiffe gleichzeitig nach den Wirbeln. Für die Untersuchung aus der Luft wurden Spezialkameras eingesetzt. „Sie können Temperaturunterschiede an der Meeresoberfläche von 0,03 Grad Celsius messen und erfassen die verschiedenen Wellenlängen das Farbspektrums des Meerwassers“, erläutert Prof. Burkard Baschek. Hieraus wird bestimmt, wie sich der kalte Kern des Wirbels mit dem außen liegenden, warmen Wasser vermischt und wie Mikroalgen darauf reagieren.
Übersicht der Methoden der Wirbelforschung, (Copyright: Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
Bei ihrer Arbeit müssen die „Wirbeljäger“ besonders schnell sein, denn die sogenannten „submesoskaligen“ Wirbel mit einem Durchmesser von bis zu 3 Kilometern sind nach spätestens etwa 12 Stunden schon wieder verschwunden. Aufbauend auf den Erfahrungen der ersten Experimente wird nun ein Experiment in der Ostsee im Juni 2016 vorbereitet.
Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht setzt hierbei in der Küsten- oder Meeresforschung erstmals einen Zeppelin ein. Auch der Zeppelin wird mit Spezialkameras ausgerüstet und soll die kleinen Meereswirbel aufspüren. Der entscheidende Vorteil eines Zeppelins ist, dass er direkt über den Wirbeln „parken“ kann und die Wirbel nicht mehr aus dem Fokus verliert.
Eintauchen in die Forschung
Die Mobile Medienkuppel des Helmholtz-Zentrums Geesthacht im Stadtpark Hamburg.
Foto: HZG/ Gerhard Gayer
In dem einzigartigen crossmedialen Projekt „Uhrwerk Ozean“ stellen die HZG-Wissenschaftler ihre Arbeit rund um die Wirbelforschung vor. In einer 9-minütigen animierten Fulldome-Produktion taucht der Betrachter an Fischen und Quallen vorbei, erlebt den Einsatz eines Forschungszeppelins und verfolgt Wissenschaftler bei ihrer Jagd nach den Wirbeln.
In Kombination mit einem dreidimensionalen Sound wird die Welt der Forscher erlebbar. Diese Produktion läuft seit Juli 2015 in deutschen Planetarien. "Wir möchten Begeisterung für Küsten- und Meeresforschung wecken und unsere Themen zu den Menschen bringen“, so Dr. Torsten Fischer, Pressesprecher am Helmholtz-Zentrum Geesthacht.
Hierfür hat das Helmholtz-Zentrum Geesthacht zusätzlich einen ganz besonderen Ort geschaffen: In der ca. 70 Quadratmeter großen aufblasbaren Mobilen Kuppel werden „Uhrwerk Ozean“ und ein Film über die Forschung auf See mit einer hochwertigen technischen Ausstattung gezeigt.
Diese Kuppel ist mobil und verfügt über eine hochwertige technische Ausstattung.
Dieser besondere Ort für Wissenschaftserlebnisse kann vom 10. – 13. September 2015 jeweils von 13:00 bis 18:00 Uhr kostenlos im Eckernförder Hafen besucht werden.
In unmittelbarer Nähe ist auch das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ des HZG zu Gast und lädt zum „Open Ship“ ein. An Bord des Schiffes erläutern Wissenschaftler, welche Messgeräte sie bei ihrer Arbeit einsetzen und berichten über den Klimawandel und den möglichen Folgen für den Lebensraum Ostsee.
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