Küste_Nordsee
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Der Zustand unserer Meere

Veröffentlichung des 6. Copernicus Ocean State Report unter Beteiligung des Hereon

Wie haben sich die Meere in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert? Vor welchen Herausforderungen stehen sie und welche Anpassungsmöglichkeiten gibt es? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der jährlich erscheinende Copernicus Ocean State Report, veröffentlicht vom Copernicus Marine Service. Er bietet einen umfassenden Überblick über den Zustand der europäischen Regionalmeere sowie des globalen Ozeans und wird von Forschenden aus der ganzen Welt erstellt. Dieses Jahr zählten zu den über 150 Experten und Expertinnen aus mehr als 30 internationalen Instituten erneut Forschende des Helmholtz-Zentrums Hereon.

6th Ocean State Report Summary page 6-7

6. Ocean State Report Zusammenfassung S. 6-7 (EN)

Dr. Joanna Staneva, Leiterin der Abteilung Hydrodynamik und Datenassimilation am Hereon-Institut für Küstensysteme – Analyse und Modellierung sowie die Wissenschaftler Dr. Marcel Ricker und Dr. Arno Behrens derselben Abteilung, sind führend an dem Kapitel zu Veränderungen des Wellenklimas im Schwarzen Meer beteiligt. Hier betrachten sie vor allem die Veränderungen von Wellen, Wellenenergie und Wind unter Extrembedingungen. Ihr Ergebnis: die Intensität und Häufigkeit von Extremereignissen im Schwarzen Meer hat leicht zugenommen, sie halten aber kürzer an und erstrecken sich über eine kleinere Fläche. Die Wellenenergie kann für die Erzeugung erneuerbarer Energie genutzt werden. Wo diese am höchsten ist, ist also ein entscheidender Faktor für die Standortwahl von Wellenkraftwerken, muss aber auch beim Bau von Offshore-Windfarmen und anderen Küsten- und Offshore-Projekten berücksichtigt werden.

6th Ocean State Report Summary page 8-9 (EN)

6. Ocean State Report Zusammenfassung S. 8-9

Ein weiteres Kapitel des Reports beschäftigt sich mit der Rekonstruktion von Meeresspiegeldaten. Hier untersucht Dr. Sebastian Grayek mit Unterstützung von Dr. Nam Thanh Pham, Prof. Dr. Emil Stanev und Dr. Joanna Steneva, ebenfalls Wissenschaftler der Abteilung für Hydrodynamik und Datenassimilation die Veränderungen in der Ostsee entlang der Küste mit Hilfe von Gezeitenpegeln und Modellen. Seine Arbeit basiert auf einem neuartigen Kalman-Filter-Ansatz, der hochauflösende Meeresspiegeldatensätze mit Hilfe von stündlichen Gezeitenmessungen und Modellanalysen rekonstruiert. Dies stellt eine wertvolle Erweiterung der bestehenden Beobachtungs- und Modellierungsmöglichkeiten für die Meeresspiegelforschung dar. Die Rekonstruktionen ermöglichen eine unabhängige Schätzung der Reaktion des Meeresspiegels auf klimatische Veränderungen in den letzten Jahrzehnten und geben somit Aufschluss über die Zuverlässigkeit von Ergebnissen aus Modellsimulationen. Darüber hinaus verbraucht diese Methode gegenüber herkömmlichen Modellsimulationen weniger Rechenleistung bei vergleichbaren Ergebnissen.

Der Copernicus Ocean State Report dient nicht nur als Referenz für ein weltweites Publikum, sondern auch direkt für die Aktivitäten der Europäischen Union. Er ist eine offen zugängliche und wissenschaftlich fundierte Zusammenstellung über den Status unsere Meere und des Ozeans. Nur mit Informationsquellen wie diesen ist es möglich, ihre vergangenen und zukünftigen Veränderungen nachzuvollziehen und so sinnvolle Maßnahmen für eine bessere und nachhaltigere Nutzung beschließen zu können.

Weitere Informationen


Kontakt


Dr. Marcel Ricker Wissenschaftler

Tel: +49 (0) 4152 87-1506

E-Mail Kontakt

Institut für Küstensysteme - Analyse und Modellierung
Helmholtz-Zentrum Hereon

Dr. Sebastian Grayek Wissenschaftler

Tel: +49 (0) 4152 87-1504

E-Mail Kontakt

Institut für Küstensysteme - Analyse und Modellierung
Helmholtz-Zentrum Hereon

Martina Grünwald Wissenschaftsredakteurin

Tel: +49 (0) 4152 87-1784

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Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Hereon