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Eine ausgezeichnete Masterarbeit

Maximilian Passing erhält für seine Abschlussarbeit den Heinz und Joachim Gretz-Wissenschaftspreis.

Hereon-Mitarbeiter Maximilian Passing ist mit dem renommierten Heinz und Joachim Gretz-Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden. Die Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg e. V. bewertete damit am 21. März Passings Abschlussarbeit als die beste Master-Thesis.

Wie kann Wasserstoff klimafreundlich, kostengünstig und vor allem effizient genutzt werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Maximilian Passing in seiner Arbeit, die in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg am Helmholtz-Zentrum Hereon entstanden ist. Genauer gesagt mit der Verwendung von Metallhydriden. Das sind zu feinen Pulvern gemahlene Metallverbindungen, die Wasserstoff in erstaunlichen Mengen binden können: Ein Metallhydrid-Speicher kann bis zu 50 Prozent mehr Wasserstoff aufnehmen als ein gleich großer 700-bar-Drucktank. Ein typisches Metallhydrid ist das Magnesiumhydrid. Die Herstellung von reinem Magnesium hierfür ist allerdings sehr energieintensiv und mit hohen Kosten verbunden. Passing hat nun in seiner Arbeit herausgefunden, dass sich dafür auch Altmetalle auf Magnesiumbasis eignen. Diese sind ein Standard-Werkstoffabfallprodukt der Industrie und könnten recycelt als Ausgangsmaterial für die Herstellung von magnesiumbasierten Metallhydriden dienen. Damit wäre ihre Herstellung kostenneutral und umweltfreundlicher.

Michael Fröba (links) überreicht Julian Jepsen (rechts) stellvertretend die Urkunde für Maximilian Passing (oben, live zugeschaltet). Foto: Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg

Vlnr: Michael Fröba überreicht Julian Jepsen stellvertretend die Urkunde für Maximilian Passing (live zugeschaltet). Foto: Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg

„Die Master-Thesis betrachtet dabei den gesamten Bogen vom Ausgangsmaterial über die Prozesskette bis hin zum für die Anwendung relevanten Eigenschaftsprofil für die Speicherung und zeigt entsprechende Korrelationen auf“, sagte Prof. Michael Fröba, Vorstandsmitglied der Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg e. V. und Jury-Vorsitzender.

Die Master-Thesis wurde 2019 an der Technischen Universität Hamburg am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft unter dem Titel „Development and characterization of the first hydrogen storage system based on recycled Mg/Al-based waste alloys” veröffentlicht. Die Urkunde wurde bei der Verleihung in der Handelskammer Hamburg stellvertretend von Prof. Dr.-Ing. Julian Jepsen entgegengenommen, Co-Betreuer der Master-Thesis und Abteilungsleiter am Institut für Wasserstofftechnologie. „Die grundlegenden aber zugleich auch sehr anwendungsnahen Erkenntnisse im Rahmen der Masterarbeit zeigen ein hohes Potenzial hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Nutzbarkeit eines Metallhydridspeichers auf Basis von Magnesium auf“, so Jepsen. Der Heinz und Joachim Gretz-Wissenschaftspreis für die beste Masterarbeit ist mit einem Preisgeld von 2.000€ dotiert.

Maximilian Passing setzt seine Forschung auf diesem Gebiet weiter fort und arbeitet als Doktorand am Institut für Wasserstofftechnologie an Wasserstoffspeichern auf der Basis von Metallhydriden. „Ich freue mich sehr über diesen Preis und die Wertschätzung meiner Arbeit. Die Auszeichnung motiviert mich zusätzlich in meinem jetzigen Forschungsfeld, Wasserstoffspeicher auf Metallhydridbasis für die mobile Anwendung zu entwickeln!“

Hintergrund

Hochtemperatur-Metallhydride wie Magnesiumhydrid können das Grundmaterial von effizienten und platzsparenden thermischen Energiespeichersystemen bilden, da durch die Reaktion mit Wasserstoff auch Wärme gebunden und wieder freigesetzt werden kann. Solche Wärmespeicher können zum Beispiel für solarthermische Kraftwerke in sonnenreichen Regionen verwendet werden, die Überschusswärme am Tag produzieren und in der Nacht wiederum Wärme benötigen. Diese Kraftwerke können somit eine Grundlastfunktion im Stromnetz übernehmen und die volatile Einspeisung von Wind und Photovoltaikanlagen kompensieren.

Weitere Informationen


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Prof. Dr.-Ing. Julian Jepsen Abteilungsleiter

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Institut für Wasserstofftechnologie
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Dipl.-Ing. Maximilian Passing Doktorand

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Helmholtz-Zentrum Hereon

Martina Grünwald Wissenschaftsredakteurin

Tel: +49 (4152) 87-1784

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