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Im Ernstfall Notbrücken schneller aufbauen: Nachwuchspreis für Werkstoffforscher

Für seine Idee, Notbrücken aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit der neuen Technologie des Reibnietens zusammenzufügen statt zu kleben, wurde Dr. Lucian Blaga, Werkstoffforscher am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, an der Queens Universität in Belfast ausgezeichnet. Blaga erhielt den Nachwuchspreis im Wettbewerb „Early Career Researcher´s Competition“ und setzte sich mit seiner Projektidee gegen acht weitere Finalisten durch.

Für seine Idee, Notbrücken aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit der neuen Technologie des Reibnietens zusammenzufügen statt zu kleben, wurde Dr. Lucian Blaga, Werkstoffforscher am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, an der Queens Universität in Belfast ausgezeichnet. Blaga erhielt den Nachwuchspreis im Wettbewerb „Early Career Researcher´s Competition“ und setzte sich mit seiner Projektidee gegen acht weitere Finalisten durch.

Dr. Lucian Blaga

Dr. Lucian Blaga, Werkstoffwissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Foto: HZG/Katharina Horstmannshoff

Nach Naturkatstrophen und bei großen Verkehrsbauprojekten werden kurzfristig Notbrücken benötigt. Bisher werden diese aus Stahl gebaut. Im Jahr 2004 hat die Technische Universität Aachen erstmals einen Notbrücken-Prototypen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt. Die GFK-Notbrückenbauteile können leicht produziert werden, haben ein geringes Gewicht und können daher gut zur Einsatzstelle transportiert werden. Sie sind schnell zu errichten und können im Gegensatz zu Notbrücken aus Stahl nicht rosten.

Ein bisher ungelöstes Problem ist das Zusammenfügen der einzelnen GFK-Notbrückenbauteile. An dieser Stelle setzt die Studie von Dr. Lucian Blaga an. „Wir schlagen vor, die GFK-Notbrückenbauteile nicht miteinander zu verschrauben und zu verkleben. Die Verbindungen wären stabiler, wenn man die Bauteile stattdessen mit Hilfe der in Geesthacht patentierten Fügetechnik Reibnieten verbinden würde."

Grafik Notbrücke

Ein 30 Tonnen schwerer Lastwagen könnte ohne Probleme die 25 Meter lange GFK -Notfallbrücke überqueren, wenn die einzelnen Bauteile mit dem Reibnietverfahren verfügt wären. Grafik: HZG/ Dr. Lucian Blaga

Der Brückenaufbau könnte schneller voranschreiten und wäre kostengünstig. „Um eine Niete anzubringen, benötigt man zwischen zwei bis zehn Sekunden. Anders als beim Kleben müssen die Oberflächen vorher und nachher nicht behandelt werden und der 24-stündige Aushärtungsprozess bliebe aus. Auch die Vorbohrungen für Schrauben, die zu großen Spannungskonzentrationen führen können, wären nicht mehr von Nöten,“ sagt Dr. Lucian Blaga.

Die Studie des Geesthachter Werkstoffforschers belegt weltweit erstmals, dass es möglich ist, glasfaserverstärkte Kunststoffe mithilfe der Reibniet-Technologie zu verfügen. Das Studienergebnis hat in der Baubranche bereits Interesse geweckt. Die Auszeichnung, die Dr. Lucian Blaga im Rahmen einer Tagung der internationalen Gesellschaft für Verbundwerkstoffe im Bauwesen (NGCC) erhielt, öffnet dem Nachwuchswissenschaftler neue Türen. Partnerschaften mit der Industrie könnten die Umsetzung der Idee beschleunigen.

Hintergrund

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Tel: +49 (0)4152 87-2055

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Katharina Horstmannshoff

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